Photovoltaik-Anlagen sicher betreiben – die aktualisierte VdS 3145 im Überblick

Im Juni 2025 wurde der überarbeitete Leitfaden VdS 3145 „Photovoltaikanlagen“ veröffentlicht. Er fasst die Erfahrungen der Schadenverhütung zur Auswahl, Planung, Errichtung und zum Betrieb netzgekoppelter PV-Anlagen zusammen und zielt darauf ab, Betriebsunterbrechungen und Sachschäden zu vermeiden bzw. zu minimieren.

Neu in der Fassung sind:

  • aktualisierte Bezüge zu Verordnungen und Normen,
  • Hinweise aus abgeschlossenen Forschungsprojekten sowie
  • eine gezielte Behandlung von Anlagen, die älter sind als 20 Jahre (Ü20).

Thematisch werden brandschutztechnische, mechanische, elektrotechnische und sicherungstechnische Aspekte behandelt.

Warum ist das für Betreiber relevant

Die VdS-Aktualisierung konkretisiert, worauf Schadenverhütung, Versicherer und Gutachter aktuell achten: vollständige Dokumentation (Anlagenpass, Prüfberichte), nachvollziehbare Komponenten-Historie und forschungsbasierte Prüfanforderungen. Die Fassung nennt explizit Ü20-Anlagen als Prüf-/Bewertungsfokus und empfiehlt objektbezogene Vertiefungen. Die VdS gibt zudem konkrete Anforderungen an Prüfintervalle (jährliche Sichtprüfung; mindestens alle 4 Jahre wiederkehrende Prüfung nach DIN EN 62446-1) und nennt Thermografie als fachkundige Ergänzung zur Erkennung von Hotspots. Diese Punkte reduzieren Haftungs- und Versicherungsrisiken, wenn sie nachweisbar erfüllt sind.

Drei Dinge, die Sie heute anstoßen sollten

  • Dokumentation: Anlagenpass, Schaltpläne und das letzte Prüfprotokoll zusammenstellen.
  • Komponentenhistorie: Ist die Anlage älter als 20 Jahre oder wurden Wechselrichter, Verkabelung oder Montagesysteme geändert? Bei Ü20-Beständen empfiehlt VdS eine vertiefte messtechnische Prüfung und ggf. ergänzende Thermografie durch zertifizierte Thermografen.
  • Sichtprüfung + Thermografie / Prüffristen: Jahres-Sichtprüfung auf Module, Befestigungen, Dachdurchführungen und Schutzsysteme; Thermografie (hotspot-check) wenn in den letzten 12 bis 24 Monaten nicht erfolgt. Wiederkehrende Prüfung nach DIN EN 62446-1 um kleinere Mängel zeitnah zu identifizieren.

Und noch ein Hinweis unserer Brandschützer: Achten Sie darauf, dass keine Module bzw. ungeschützte DC-Leitungen über Brandabschnitte geführt werden, Wechselrichter auf nichtbrennbaren Untergrund montiert sind und Lichtbogen-Erkennung aktiviert ist (siehe VdS-Checkliste). Außerdem sind PV-Anlagen in den standortbezogenen Feuerwehrplänen zu ergänzen.

Feuerwehr / Abschalt-Schnittstellen

Die VdS beschreibt Feuerwehr-relevante Schnittstellen:

  • DC-Freischaltstellen („Feuerwehrschalter“) sind nach VDE-Anwendungsregel VDE-AR-E 2100-712 zu betrachten.
  • Vorhandene Feuerwehrschalter müssen regelmäßig nach Herstellervorgaben gewartet werden.
  • Zur Einsatzpraxis empfiehlt VdS Lagepläne/Abschaltinformationen bereitzustellen und DC-Leitungen im Feuerwehrplan kenntlich zu machen.

Diese Punkte verhindern Erschwernisse für Einsatzkräfte und sind operationell relevant.

Wie Sie sehen, gibt es eine Menge zu beachten, um PV-Anlagen sicher und zuverlässig zu betreiben.

Sprechen Sie uns gerne an! Ob es um die brandschutzgerechte Planung und Errichtung neuer Anlagen geht, die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen oder die schadens- und ausfallfreie Weiterführung Ihres bestehenden Systems: Wir unterstützen Sie dabei.

Darüber hinaus helfen wir Ihnen bei der Aktualisierung standortbezogener Feuerwehrpläne und stellen sicher, dass alle relevanten Schnittstellen für den Einsatzfall berücksichtigt sind.

Jason Ullmann

– M. Sc. Chemie –

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